Martin Werthmann : Anhaltender Regen

Atelier- und Galeriehaus Defet Gustav-Adolf-Str. 33, 90439 Nürnberg
Eröffnung: Samstag, 24. September 2016, 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 28. September 2016 bis 5. November 2016
Einführung: Petra Weigle im Gespräch mit Martin Werthmann

Zur Ausstellung:
Gigantische Holzschnitte, monströse Wasserwirbel und eine Atem-Diamant-Maschine: Das Institut für moderne Kunst Nürnberg präsentiert die Ausstellung Anhaltender Regen von Martin Werthmann. Der in Berlin lebende Künstler (*1982) studierte an der Hochschule für bildende Künste Hamburg bei Andreas Slominski, Wim Wenders, Fatih Akin und Daniel Richter.

»Wimmelnde Muster treiben unsere Augen in ruhelose Bewegung und unser Bewusstsein in einen angeregten, aufgewühlten, erfreulichen Zustand von Verwirrung«, schrieb die Los Angeles Times über die großformatigen, durchkomponierten Holzschnitte Werthmanns. Tatsächlich scheinen in den mosaikartigen Bildern, die mitunter an die Oberflächen fremder Planeten erinnern, romantische Motive wie Sonnenuntergänge genauso auf, wie Momente der Katastrophe: Bombenexplosionen oder Autounfälle. Die expressiven Farbverläufe verdecken nur bedingt das Grauen der Gewalt.

Dagegen wirkt die Atem-Diamant-Maschine fast kühl in ihrem wissenschaftlichen Aufbau und ihrer chemischen Durchdachtheit. Diese Installation ist so raffiniert konstruiert, dass sie den Mythos der Alchemie reaktiviert: Denn die Maschine dient dazu, aus dem Kohlendioxid der Ausatemluft Diamanten herzustellen.

Werthmanns Werk löst gleichermaßen Beklemmung und Verwunderung aus, Vergnügen und Beunruhigung. Dabei operiert der Künstler nicht mit Zaubertricks, sondern beeindruckt durch Intelligenz und sinnliche Überzeugungskraft. Von der Skizze zum Diamanten, von der Fliehkraft zur vermeintlichen Illusion, von tatsächlichen Geschehnissen zu ihrer Abstraktion im psychedelischen Granulat: Egal mit welchen Mitteln, Werthmanns Kunst ruft Erstaunen hervor.

Interview mit Martin Werthmann auf LÜCKE

Website des Künstlers

Öffnungszeiten:

Mittwoch bis Freitag 14.00 bis 18.00 Uhr
Samstag 11.00 bis 15.00 Uhr

Pressestimmen:
Nürnberger Nachrichten: 02.10.2016

Fotos: Uwe Niklas