In den Bildern des seit 1973 in Amsterdam lebenden Veron Urdarianu (* 1951 in Bukarest) scheint die Zeit still zu stehen: Silhouetten von Häusern, Hügeln und Figuren schweben in einem unbestimmten Bildraum, dessen dumpfe Lackfarbe wie trübes Wasser wirkt, in dem keine Bewegung möglich ist.
Von pastelligen Braun-, Grün- und Ockertönen dominiert, vermitteln diese Arbeiten eine unheimliche Atmosphäre, auch weil Urdarianu ein irritierendes Spiel mit der Perspektive betreibt: Vorder- und Hintergrund des Bildraums lösen sich auf zugunsten eines Nebeneinanders von Farbflächen, die keine eindeutige Zuordnung von Nähe und Ferne zulassen. So entstehen schemenhafte Szenerien, gedämpfte Traum-, Trug- oder Erinnerungsbilder, die eine tiefe Melancholie verströmen.
Es ist die Einsamkeit des Menschen, für deren Darstellung Veron Urdarianu eine außergewöhnliche visuelle Sprache gefunden hat. Dass diese Gemälde trotz ihrer schwermütigen Sujets so anziehend sind, liegt an der Leichtigkeit und Zartheit, mit der Urdarianu existenzielle Momente ins Bild setzt. Seine Figuren harren seltsam stoisch in ihrer Umgebung aus, sie wirken verloren wie Schauspieler, die auf einer Bühne stehen und dort auf Regieanweisungen warten.
Zur Ausstellung liegt die Publikation »Veron Urdarianu. Transformations« vor, herausgegeben vom Institut für moderne Kunst Nürnberg in Kooperation mit der Galerie Zink, Berlin, erschienen 2011 im Verlag für moderne Kunst Nürnberg, 152 Seiten, Preis: 28,– Euro.
Veron Urdarianu : Am Ursprung der Leere
Atelier- und Galeriehaus Defet Gustav-Adolf-Str. 33, 90439 Nürnberg
Eröffnung: Samstag, 26. November 2011, 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 27. November 2011 bis 18. Februar 2012
Einführung: Anke Schlecht, Institut für moderne Kunst Nürnberg
Fotos: Uwe Niklas