Der Düsseldorfer Künstler Felix Schramm baut »Räume im Raum«. Seine ortsbezogenen und raumgreifenden bzw. »raumsprengenden« Installationen loten das Spannungsfeld zwischen Konstruktion und Destruktion aus und greifen entschieden in die jeweilige Raumarchitektur ein, um ihr eine neue Prägung zu verleihen.
Seit 2000 hat Felix Schramm mit Arbeiten auf sich aufmerksam gemacht, in denen er herkömmliches Baumaterial wie Rigipsplatten in skulptural-architektonische Objekte überführt, die nicht nur den Raum besetzen, sondern auch dessen Wände scheinbar gewaltsam durchstoßen. Diese Konstruktionen sehen aus, als hätte der Künstler ein Stück der Raumarchitektur ausgeschnitten und neu in den Raum gesetzt – mit all seinen Narben und Bruchstellen.
Brüche und Schlitze, Drehungen und Kippungen, Verschiebungen und Dehnungen, Löcher und Risse sind charakteristische Merkmale von Felix Schramms Skulpturen. Vertraute räumliche Relationen wie Innen und Außen, Oben und Unten, Horizontale und Vertikale greifen nicht mehr – »durch Ausbuchtungen (...) aber auch durch sich zurückziehende architektonische Elemente entsteht eine Dynamisierung des Raumes« (Brigitte Kölle).
Indem Felix Schramm die Grenzen zwischen Raum und Kunstwerk, zwischen Architektur und künstlerischem Eingriff immer weiter verschiebt, findet er überraschende Antworten auf die grundlegende Bildhauer-Frage: In welchem Verhältnis stehen Skulptur und Umgebung?
»Raum und Skulptur fallen, gleiten ineinander« schreibt Jens Hinrichsen, »vertraute Orte kippen aus dem Lot.«
In den letzten Jahren sind neue Arbeiten entstanden, von Negativformen aus Silikon abgeleitete Boden- und Podestskulpturen, die durch mehrfaches Abformen bzw. Umgießen ihre Gestalt stark verändert haben. In diesen Arbeiten wird die vermeintliche Unvereinbarkeit von Abstraktion und Figuration ebenso zum Thema wie die Funktion der farbigen Oberflächen, die etwas eigenartig Haptisches besitzen.
Parallel zu den Installationen und Skulpturen entstehen auch Arbeiten auf Papier. Sie basieren auf Fotografien von Felix Schramms eigenen Skulpturen, die zerschnitten und neu zusammengefügt werden – Collagen also, konzeptionelle Gedankenskizzen, die einen unmittelbaren Eindruck von der Arbeitsweise des Künstlers vermitteln.
Für seine erste Ausstellung in Nürnberg plant Felix Schramm eine Raum- und Soundinstallation aus einzelnen Arbeiten, die so noch nie zusammen gezeigt wurden. Zwei Plattenspieler, auf denen die Schallplatten aufgrund eines einige Zentimeter versetzten Abspielloches dezentriert, also verzerrt abgespielt werden, sowie verschiedene Skulpturen und Konstruktionen mit architektonischem Charakter sind das Ausgangsmaterial für die Ausstellung »concealed revealed«.