»Ich glaube nicht an Wunder, ich habe ihrer zu viele gesehen.« (Oscar Wilde)
Das Einhorn ist ein ideales Sinnbild für die queere Kultur: oft missverstanden, im Lauf der Geschichte mit den unterschiedlichsten Eigenschaften geschmückt und in weiten Teilen genauso unsichtbar. Was hat man diesem Tier nicht alles unterstellt: zum einen Reinheit, Keuschheit und Edelmut – zum anderen eine Vorliebe für die Farbe Rosa und Kitsch aller Art, manchmal auch Rohheit und Sexualität.
Wie das Einhorn hat auch die Queerkultur eine Jahrtausende alte Geschichte. Sie beginnt mit pornografischen Darstellungen auf griechischen Vasen und führt über den Prozess gegen Oscar Wilde und seine »sodomitische« Literatur bis in die Gegenwart.
Die Ausstellung »Einhörner im Schrank« bietet eine schlaglichtartige Auswahl dieser Phänomene. Es sind Beobachtungen über Diversität und Pluralismus – wie in den Arbeiten von Gilbert & George, Paul Kooiker und atelier lachaert dhanis. Es geht um Werke von Janet Flanner, um Susan Sontags Essay »Notes on Camp«, um queere Denkmäler von Rosemarie Trockel und Claus Richter, um den Film »The Wizard of Oz«, um Glamour, Fabelwesen und Regenbögen.
Mit Werken von atelier lachaert dhanis, Johannes Felder, Janet Flanner, Jonna Hansen, Kurt Harald Isenstein, Paul Kooiker, MäNü, Claus Richter, Berivan Sayici & Florian Aschka, Heidi Sill, Otakar Skala, Christian Theiss, Rosemarie Trockel, Rosa von Praunheim u. a.
Ausstellungseröffnung:
Samstag, 28. Oktober, um 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer:
29. Oktober 2023 bis 28. Januar 2024
(Geschlossen vom 23. Dezember 2023 bis 7. Januar 2024)
Öffnungszeiten:
Samstag und Sonntag: 14.00 bis 18.00 Uhr
Begleitprogamm:
Sonntag, 3. Dezember 2023, um 16.00 Uhr
Kuratorenführung mit Marian Wild
anlässlich des Winter Open House 2023
Sonntag, 3. Dezember 2023, um 17.00 Uhr
Benefizversteigerung zugunsten der AIDS-Hilfe mit Otakar Skala
anlässlich des Winter Open House 2023
Sonntag, 28. Januar 2024, 14.00 bis 16.00 Uhr
Finissage: »Auf ein Wort vor Ort«
Der Kurator Marian Wild nimmt sich Zeit für Fragen und Gespräche zur Ausstellung.
Kunsthaus und Kunsthalle Nürnberg präsentieren die internationale Gruppenausstellung Who’s Afraid Of Stardust? Positionen queerer Gegenwartskunst.
Parallel zeigt die Oechsner Galerie die Ausstellung Christian Faul: Der Mond um drei – ribelisüäss,
ab 3. Dezember 2023 die Ausstellung Andreas Oehlert: Illusionen.
Im Frühjahr 2024 erscheint die Publikation Marian Wild u.a.: Einhorn, Leder, Sternenstaub – Blicke in das Universum der Queerkultur
starfruit publications, Fürth | ISBN: 978-3-922895-58-9
Mit freundlicher Unterstützung der Atelier- und Galeriehaus Marianne und Hans Friedrich Defet Stiftung und der da Vinci Künstlerpinselfabrik Defet GmbH Nürnberg