»Ich dachte, ich sei ein Expressionist und wollte Power-Bilder malen. Anfangs habe ich mich vor große Leinwände gesetzt und auf Inspiration gewartet. Als nichts kam, habe ich aus Langeweile auf meiner Farbpalette herumgemalt, einfach so. Daraus sind kleine, witzige Bilder entstanden: Ich male, was ich denke.« (Dan Reeder)
Was wäre Nürnberg ohne die Bilder und die Songs des fränkischen Amerikaners bzw. amerikanischen Franken Dan Reeder?
Mit Sicherheit ein gutes Stück langweiliger, denn frei nach dem Motto »Ich male, was ich denke« thematisiert der Pfarrerssohn aus Kalifornien in unterschiedlicher Schärfe – mal melancholisch mild, mal mit beißendem Spott – die Sehnsüchte, Wünsche und (Alb-)Träume des Menschen im 21. Jahrhundert.
Dass Dan Reeder auf dem Label des legendären John Prine mittlerweile drei CDs veröffentlicht hat, ist vielen bekannt. Dass Dan Reeder aber in den letzten 25 Jahren ein künstlerisches Werk von insgesamt rund 1.000 Gemälden, Aquarellen, Plakaten, Zeichnungen und Drucken geschaffen hat, wissen die wenigsten. Deshalb hat es sich das Institut für moderne Kunst zum Ziel gesetzt, diesen Schatz zu bergen und in Form einer ersten Werkübersicht einer größeren Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Parallel zum Erscheinen der Publikation Art pussies fear this book zeigt Dan Reeder nun im zumikon eine Auswahl aus seinem von schwarzem Humor und Selbstironie durchzogenen Oeuvre.
»Bad painting« at its best: Der nur auf den ersten Blick naive Duktus der Reeder-Bilder ist gleichzeitig Katalysator für seine Auseinandersetzung mit Themen jenseits aller Konventionen und Political Correctness. Das Komische fungiert hierbei wie ein Brennglas, durch das der Künstler die Welt von einer extrem subjektiven Warte aus betrachtet und sowohl Überraschendes als auch Unerhörtes, Sprödes und Schönes, Poetisches und Peinliches zutage fördert.
Damit sind sie – anders als anfangs gedacht – Dan Reeder am Ende doch gelungen: Power-Bilder.
Zur Ausstellung ist die Publikation
Dan Reeder: Art pussies fear this book
erschienen, 176 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen
Texte von Thomas Heyden und Karl Bruckmaier
Verlag für moderne Kunst Nürnberg
ISBN 978-3-86984-280-6
28,-- Euro
Parallel zur Ausstellung im zumikon zeigt das Neue Museum – Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg die Dan-Reeder-Präsentation »Self portrait ohne Führerschein«.
Eröffnung der Reeder-Präsentation im Neuen Museum
am Donnerstag den 8. Dezember 2011 um 18.00 Uhr
Es sprechen: Dr. Angelika Nollert und Dr. Thomas Heyden
Dan Reeder : I used to be lucid
studio im zumikon Großweidenmühlstraße 21, 90419 Nürnberg
Eröffnung: Donnerstag, 8. Dezember 2011, 20.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 9. Dezember 2011 bis 18. Februar 2012
Buchpräsentation: Manfred Rothenberger und
Esther Kiener, Institut für moderne Kunst Nürnberg |
Musik: Dan Reeder und Peggy Reeder
Fotos: Uwe Niklas