Cornelia Schleime : Sehe nicht, was du siehst

studio im zumikon Großweidenmühlstraße 21, 90419 Nürnberg
Eröffnung: Donnerstag, 10. September 2015, 20.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 11. September 2015 bis 24. Oktober 2015
Manfred Rothenberger im Gespräch mit Cornelia Schleime

Zur Ausstellung:
Die Malerin, Performerin, Filmemacherin, Fotokünstlerin und Autorin Cornelia Schleime, geboren 1953 in Ost-Berlin, war eine der zentralen Figuren der oppositionellen Kunstszene der DDR, bis sie 1984 nach West-Berlin übersiedelte. Sie gehört zu den wichtigsten Protagonisten in der künstlerischen Landschaft des wiedervereinigten Deutschlands. Seit den 1980er Jahren arbeitet Schleime mit großer Intensität an der Ausformulierung ihres vielgestaltigen Oeuvres, in dem die Zeichnung einen eigenständigen Werkkomplex bildet.
 
»Ihre Arbeiten auf Papier beinhalten aus dem Leben gewonnene Bilder und Bild gewordene Gefühle.« (Alexander Tolnay)

Cornelia Schleimes Zeichnungen sind geprägt vom freien Umgang mit der Aquarellfarbe und einer spontan wirkenden Formgestaltung. Was auf den ersten Blick unbekümmert und einfach wirkt, erweist sich bei näherer Betrachtung als vielschichtig und beziehungsreich – als ein phantasievolles Spiel mit Mythen und Motiven. Im Zentrum von Cornelia Schleimes Papierarbeiten steht das Menschenbild bzw. Frauendarstellungen. Die eigenwillige Charakterisierung der Figuren, eine Mischung aus anrührender Intimität und souveräner Unnahbarkeit, übt auf den Betrachter große Faszination aus.

Für die Ausstellung im zumikon hat Cornelia Schleime aus ihrem schier unerschöpflichen Fundus an Zeichnungen eine konzentrierte Auswahl zusammengestellt. Arbeiten aus ihrem soeben erschienenen Marokko-Reisetagebuch »Wüstenmoos« (Fuchs & Fuchs, Berlin) werden ebenso gezeigt wie surreale Figurenszenarien aus der Serie Commedia dell’arte und Aquarellporträts von Frauen aus der Reihe Köpfe. Vor allem die zoomorphen Mischwesen aus Mensch und Tier in den Blättern aus der Serie Mutationen zeigen beispielhaft, welch faszinierende Welt aus Empfindungen, Erinnerungen und Assoziationen die Künstlerin mittels Farbe, Linie und Form entwirft.

»Durch mein Arbeiten hebe ich die Grenzen zwischen äußerer und innerer Welt auf.
Halt gibt mir das Unvorhersehbare, Irrationale, Fragile, Zufällige, Eruptive.
Halt finde ich in mir selbst.«
(Cornelia Schleime)

Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Freitag 14.00 bis 18.00 Uhr
Samstag 11.00 bis 15.00 Uhr
Am 3. Oktober ist die Ausstellung geschlossen.

Fotos: Uwe Niklas