Joshua Groß / Sebastian Tröger : Kiwano Tiger

Herausgeber: Institut für moderne Kunst Nürnberg
Gestaltung: Timo Reger

88 Seiten mit 35 farbigen Abbildungen
Hardcover; 14 x 21 cm
20,– Euro

starfruit publications, Fürth
ISBN: 978-3-922895-55-8

Buchpräsentation:
Atelier- und Galeriehaus Defet
Sonntag, 23. April 2023 / 11.00 Uhr
Manfred Rothenberger im Gespräch mit Joshua Groß und Sebastian Tröger.
Zur Unterstützung des Buchprojekts zeigt und verkauft Sebastian Tröger Originalzeichnungen aus dem Buch zum Vorzugspreis von 200,– Euro je Zeichnung.
 

»Die Eleganz, mit der Rajas Tigerkrallen die Gitarrensaiten anzupfen, verursacht Hirnschmelze. Raja singt von Landschaften, die sie mit ihren Liebhaberinnen und Liebhabern verwechselt. Sie singt davon, als würde sie einen Verlust besingen. Alle Tiger, die Verluste kennen, sind angerührt. Und alle Tiger kennen Verluste.«

Durch das Universum fliegt ein sehr eigenmächtiges Spaceshuttle, das seit Generationen von Tigern bewohnt wird. Die Tiger wissen nicht, was den Kurs des Spaceshuttles bestimmt. Aber es fehlt ihnen an nichts. Sie finden luxuriöse Lebensbedingungen vor und sind umgeben von Rätseln höherer Ordnung: Wie sollen sie mit ihrer Ideenlosigkeit umgehen? Welche Entscheidungen sollen sie treffen? Und vor allem: Warum sondert das Spaceshuttle scheinbar willkürlich Teile seiner selbst ab?

In diesem Science-Fiction-Märchen von Joshua Groß, der zuletzt mit seinem Roman »Prana Extrem« (nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2023) für Aufsehen sorgte, überlagern sich Dekadenz und Gefahr, Landschaften und Träume, Verluste und mögliche Zukünfte. Mittendrin schwebt die singende Tigerin Raja mit ihrem Bodyguard Gongor von Auftritt zu Auftritt und von Abenteuer zu Abenteuer. Die beiden lernen andere Tiger kennen, sie spielen Curling, essen in vollautomatisierten Garküchen, haben Kämpfe zu bestehen und fiebern hin auf das Ereignis der nächsten Neon-Nova.

In Sebastian Trögers Tusche-Malereien wird diese Atmosphäre eingefangen und weitergeführt: universumskaltes Blau ist der Grundton allerlei abstrakter wie konkreter Versuche, den Fluktuationen der literarischen Fantasie nachzuspüren. Tiger, Torbögen, Galaxien, geometrische Figuren und interstellare Expressionen. Kunst statt Verzweiflung. Alles formt sich, alles transformiert sich, alles löst sich auf.

Ein Science-Fiction-Märchen über Weltraumtiger, Verwerfungszonen und die Veränderungen des Lebens. Joshua Groß und Sebastian Tröger berichten von einer fernen Welt, die sich frappierend aus der unseren speist.

Buchpräsentation Fotos: Tim Hufnagl